T h e a t e r r e g i s s e u r

Eingeladen zu den Lessingtagen 2023
AUFKLÄRUNGSMASCHINE
Eine Stückentwicklung
Thalia Theater Hamburg
Das Ideal vom guten Menschen müssen heute all jene verfolgen, die sich demokratischen Werten verschrieben haben. Denn Freiheit, Gleichheit und Solidarität lassen sich nicht verordnen. Auch Gotthold Ephraim Lessing arbeitete an der Verwirklichung dieses Ideals. Ganz in aufklärerischer Manier glaubte Lessing, es bräuchte nur ein wenig Übung, um die moralische Intuition seines Publikums zu wecken und in Richtung Tugend einzunorden. Dazu entwickelte er die Maxime, die ihn zum Tragödienschreiber machte: der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen Tugenden, zu allen Arten der Großmuth der aufgelegteste. Aufklärerische Ideale werden heute immer wieder reformuliert. Bis sie zum Slogan wird, bis man mitsingen kann. Aber letztendlich müssen sich Texte wie die Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“ an der sozialen Praxis der Rezipient*innen messen lassen.
Die Inszenierung befragt das Erbe, das der Humanist Lessing im deutschen Theater und die Aufklärung allgemein im Selbstbild demokratischer Staaten hinterlassen hat. Sie entwirft ein Konfrontationsfeld mit der zeitgenössischen Erfahrung einer informierten Welt, die nicht mehr aufgeklärt werden muss und trotzdem nicht handelt.

TEAM
REGIE Alexander Klessinger COREGIE&CHOREOGRAPGIE Paulina Alpen DRAMATURGIE Mascha Luttmann BÜHNE Christopher Dippert, Sarah Matthies KOSTÜM Lea Baisch, Luisa Hartmann, Sabina Lorenz MUSIKALISCHE LEITUNG Niklas Handrich KOMPOSITION „Die Ringe sind wir“ Orestis Papaioannou CHORLEITUNG Dulguun Chinchuluun REGIEASSISTENZ Sonya Ahmed PRODUKTIONSLEITUNG Jana Stockerer
FOTOS Richars Stöhr